Neujahrsansprache 2021
von Mark Eberli
Bülach: «Noch nie war ein Ausblick so schwierig»
In Bülach sprach Stadtpräsident Mark Eberli (EVP) von einem Jahr «mit vielen Umstellungen, und Veränderungen». Für unsere Gesellschaft sei die wohl markanteste und prägendste Erfahrung im 2020 der Lockdown im Frühling gewesen. Die Ansprache hielt er standesgemäss im Saal des Bülacher Rathauses - erbaut im Jahr 1672/73.
«Niemand von uns hat so etwas in dieser Art schon erlebt», sagte Eberli. «Die leer gefegten Strassen, ausgestorbene Flughäfen, überall eine skurrile Art der Stille. Für uns alle eine grosse Unterbrechung, ein kollektives erzwungenes Innehalten, vielleicht aber auch ein Aufwachen, dass nicht alles im Leben planbar ist.» Eberli kam so zum Schluss, dass unser von Konsum, Reisen und Profitdenken geprägter Lebensstil nicht immer dienlich sei. Er bedeute auch eine Ausbeutung der Natur. Letztlich werde einem durch die Krise die eigene Endlichkeit vor Augen geführt und die Frage nach dem Wesentlichen im Leben. «Ich glaube, die Zeit ist reif, ernsthaft über unseren Umgang mit der Natur sowie mit unseren Mitmenschen und schlussendlich auch über unseren Umgang mit uns selbst nachzudenken.» Eberli hofft, der Notstand werde die Gesellschaft weiterbringen.
Indes: Beim Ausblick gibt sich der Bülacher Stadtpräsident keinen Illusionen hin. «Noch nie war es so schwierig, einen Ausblick auf dieses kommende Jahr zu geben», sagte er unumwunden. Klar ist in Bülach, dass die Pandemie gewisse Auswirkungen auf die Demokratie haben wird. So kann etwa die Stadt-Werkstatt nicht wie geplant durchgeführt werden. Immerhin: Der Anlass wird nun zur Online-Stadt-Werkstatt, sodass sich die Bewohnerinnen und Bewohner zum Thema Verkehr doch einbringen können.
Auszug aus "Das sagen Unterländer Gemeindepräsidenten zum Neujahr" auf zuonline.ch am 2.1.2021 von Martin Liebrich